Rückschnitt im Garten

Liebe OGV-Mitglieder, liebe Gartenfreunde, normaler Weise wäre jetzt wieder die Zeit gekommen, dass unser Verein das Jahresprogramm mit einem Schnittkurs an Obstgehölzen und Ziersträuchern beginnt. Leider können wir dies wegen der aktuellen Pandemielage nicht anbieten. Deshalb wollen wir auf diesem Weg hier und im „Neutraublinger Anzeiger“, Ihnen einige Tipps und Hinweise zum Winterschnitt weitergeben.

Bei trockenem und frostfreiem Wetter kann jetzt mit dem Rückschnitt begonnen werden. Auch der Hobbygärtner sollte es immer wieder ausprobieren und damit jedes Jahr an Erfahrung hinzugewinnen, z. B. wenn dabei die wichtigsten Wachstumsgesetze beachtet werden: Ein starker Rückschnitt verstärkt das Triebwachstum, denn der Baum ist bestrebt, das Verlorene zu ersetzen. Als Ausgleich dazu bildet er weniger Blüten und Früchte als sonst, die Ernte wird geringer, die einzelnen Früchte jedoch größer. Ein schwacher Rückschnitt fördert die Blüte und somit den Fruchtertrag. Der Baum „schießt weniger stark ins Kraut“ und kann seine ganze Kraft in die Blüten- und Fruchtbildung stecken, daher steigt der Ertrag, die Früchte bleiben aber kleiner.
Der Winterschnitt fördert das Austreiben von Zweigen und Laub, der Sommerschnitt den Fruchtansatz. Kombiniert man diese Regeln, lässt sich die wechselnde Fruchtbildung, in einem Jahr überreichlich und im nächsten Jahr wenig, in den Griff bekommen. Will man einen hohen Ertrag, schneidet man im Spätwinter oder Frühjahr stark zurück und im ertragsarmen Jahr nimmt man im Sommer nur Wassertriebe und nach innen wachsende Zweige heraus. Heute gibt es bei den Baumschulen Obstbaumzüchtungen die weniger alternieren als die alten Sorten von früher.
Die OGV-Vorstandschaft wünscht viel Freude und Erfolg beim Baum- und Sträucherschnitt nach dem Motto „Probieren geht übers Studieren“. Bleiben Sie gesund.

Richard Irro, 1. Vorsitzender, Peter Krienke, Schriftführer

Die wichtigsten Gartenarbeiten im Februar

Liebe OGV-Mitglieder, liebe Gartenfreunde, den Jahresverlauf und somit die Natur kann man nicht aufhalten. Im Februar hat der Winter seinen Höhepunkt bereits überschritten, die Tage werden jetzt wieder länger. Eine Bauernregel sagt: „Lichtmess (2. Febr.) Sonnenschein – es wird noch 6 Wochen Winter sein“. Besonders im ausgehenden Winter ist es entscheidend, wenn man sich mit seinen Gartenarbeiten nach der Witterung richtet. Deshalb muss man auch jetzt schon einige Arbeiten erledigen, um im Sommer den Garten mit seinen Blumen und Sträuchern, das geerntete Gemüse und Obst genießen zu können.

Die wichtigsten Arbeiten im Februar

Zierpflanzen:
Winterschutz nicht zu früh entfernen
Einige Sommerblumen vorziehen, z.B. Löwenmaul, Gartennelken, Petunien, Verbenen, Zinnien usw.
Bei milder Winterung Frühjahrsblüher pflanzen, z.B. Stiefmütterchen, Primeln usw.
Begonien und Dahlien vortreiben
Gegen Ende des Winters Ziergräser zurückschneiden

Gemüse:
Geschützte Aussaaten: frühe Salat- und Kohlsorten, Kohlrabi, Sellerie, Lauch
Aussaaten im Frühbeet oder unter Vlies: Bohnen, Spinat, Pflücksalat Radieschen, Möhren, Zwiebeln usw.
Anzucht von Paprika und Peperoni

Obst:
Schnitt an frostfreien Tagen: Beerensträucher und Kernobst
Beim Auslichten kranke, zu steil stehende, nach innen wachsende und konkurriende Triebe entfernen
Beim Winterschnitt immer auch auf Krankheiten und Schädlinge achten
Baumscheiben von Unkraut befreien
Mit Veredelungen kann begonnen werden
Erdbeeren zur Verfrühung mit Vlies oder Folie abdecken
Kompost aufbringen, oberflächlich einarbeiten

Im jetzigen Pandemie-Modus ist vielen Gartenfreunden der Wert unserer Gärten und der Natur noch viel bewusster geworden. Deshalb wünscht die OGV-Vorstandschaft einen guten und erfolgreichen Neustart in die Gartensaison. Bleiben Sie gesund!

Richard Irro, 1. Vorsitzender Peter Krienke, Schriftführer