Gemüseanbau

Welche Gemüsesorte ist die Richtige?

In loser Folge möchten wir in den kommenden Wochen bzw. Monaten Informationen zum o.a. Thema geben. Eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Gemüseanbau im Hausgarten ist die Auswahl einer geeigneten Sorte und die Verwendung hochwertigen Saatguts. Die Regale an Sämereien in den Gärtnereien, Gartencentern und selbst in Supermärkten
sind voll, das Angebot in den Katalogen und im Internet unüberschaubar.

Bei den Gemüsesorten gibt es große Unterschiede im Geschmack, der Farbe und Lagerung, den Gehalt an Inhaltsstoffen, der Entwicklungsdauer und Ertragsleistung. Von großer Bedeutung ist die Eignung für den angedachten Anbauzeitraum – Frühjahr, Sommer Herbst – sowie den Anbauort, also geschützter Anbau oder Freiland. Die vielleicht wichtigste Eigenschaft einer Sorte ist ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Die Züchter haben hier in den letzten Jahren einiges erreicht, ganz ohne Gentechnik. Beispielsweise stehen beim Salat mehrere Sorten zur Auswahl, die keine Blattläuse mehr bekommen oder bei gelben Rüben ist die Möhrenfliege nicht mehr problematisch. Mehltau kann dem Anbau von Feldsalat, Spinat, oder auch Gurken „vermiesen“, mit der richtigen Sorte ist dies kein Problem. Hochwertiges Saatgut ist meistens etwas teurer, dieser höhere Preis ist aber gerechtfertigt und eine lohnende Investition, die als Dividende mehr Ertrag und erhöhte Freude am Gemüsebau ausschüttet. Vor allen Dingen so genannte Hybridsorten haben in der Regel einen höheren Preis. Auf den Samentüten ist hierbei der Zusatz „F1“ vermerkt. Eine eigene Saatgewinnung aus F1-Hybriden ist nicht sinnvoll, da eine unkontrollierte Befruchtung stattgefunden hat und die nächste Generation in ihren Eigenschaften wieder aufspaltet. Wer weitere praktische Tipps zum Gemüseanbau benötigt kann sich an die Gartenfachberater unseres Vereins wenden.

Grüne Tipps zum Frühjahr – März –

Der Vorfrühling hat sich in diesem Jahr im März leider noch nicht eingestellt. Trotzdem sprießen bereits die ersten Schneeglöckchen und Krokusse. Wir sollten uns aber deshalb nicht vorzeitig in Hektik versetzten lassen. Warten Sie mit den Gartenarbeiten bis sich der Boden erwärmt hat. Das Wetter kann auch in unseren Breitengraden noch einmal einige Kapriolen schlagen.

Im Staudenbeet erschöpfen sich nach einigen Jahren winterharte Blütenstauden. Man sollte alte Staudenstöcke herausnehmen, teilen und die Teilstücke wieder neu einpflanzen. Durch eine gezielte Kompostgabe kann dabei der ausgelaugte Boden verbessert werden.

Im Rosenbeet erfolgt der Rückschnitt auf 3 – 5 Triebe und wenn nötig das Abhäufeln. Schwache und kranke Triebe herausschneiden und die verbliebenen auf 3 – 5 Augen zurückschneiden. Kletter- und Strauchrosen werden bei Bedarf nur ausgelichtet. Rosen sind im Frühjahr für eine Startdüngung dankbar. Ausgefallene Rosenstöcke kann man jetzt auch durch mehrjährige Stauden ersetzen. Rosen am selben Standort nachzupflanzen ist nicht sinnvoll.

Der Rasen sollte vor dem ersten Schnitt nicht vertikutiert werden. Nach dem feuchten Wetter befindet sich viel Moos im Rasen, das zwar durch das Vertikutieren herausgearbeitet wird, aber dadurch wird auch die bestehende, noch empfindliche Grasnarbe stark geschädigt. Richtig ist es, nach dem einsetzenden Wachstum zu düngen, zu mähen und erst dann zu vertikutieren, wenn der Boden abgetrocknet ist.

Der Gehölzschnitt sollte bis Ende März abgeschlossen sind. Bis auf wenige Ausnahmen (Ahorn, Birke, Nussbaum, Kirsche) vertragen die Gehölze durchaus den Ganzjahresschnitt.

Grüne Tipps zum Frühjahr – April –

Wenn die Erde abgetrocknet ist, und nicht mehr „schmiert“ kann man sich über die ersten Aussaaten im Gemüsebeet, wie z. B. gelbe Rüben, Radieschen, Rettich etc. wagen. Auch Steckzwiebeln vertragen die nach relativ niedrigen Temperaturen recht gut.

Bei den Kübelpflanzen ist die Zeit im Winterquartier noch nicht ganz vorbei. Wenn die Pflanzen jedoch austreiben, sollte man sie heller stellen und den Wasserbedarf öfter kontrollieren. An warmen Tagen ist es durchaus angebracht, die Pflanzen zur Abhärtung ins Freie, an einen geschützten, beschatteten Ort zu bringen. Ein Rückschnitt z. B. bei Chrysanthemen, Fuchsien, Hibiskus u. a. ist erforderlich. Auch für ein Umtopfen sind die Pflanzen jetzt dankbar, allerdings sollte man sie dann an einen helleren Standort stellen.

Kompost lässt sich im ganzen Garten ausbringen, er ist ein Mehrnährstoffdünger. Neben Stickstoff sowie Spurenelementen enthält er auch Phosphor und Kalium. Kompost sollte grundsätzlich nicht eingegraben sondern flach in die obere Bodenschicht eingearbeitet werden. Um Nährstoffauswaschungen zu vermeiden sollte der Kompost erst im Frühjahr oder Sommer ausgebracht werden. Der Landkreis Regensburg bezuschusst die Eigenkompostierung:

Beim Kauf des Kompostierbehälters ist man nicht an ein Geschäft gebunden. Man kann ihn auch z.B. im Baumarkt kaufen und die Rechnung mit dem Formular, dass es in der Gemeinde gibt, beim Sachgebiet Abfallwirtschaft des Landkreises einreichen und den Zuschuss bis zu 25,00 € kassieren. Das Formular zum downloaden hierzu gibt es auf der Landkreisseite des Landkreises Regensburg unter Landratsamt -> Fachbereiche -> Abfallwirtschaft -> Grüngutsammlung und Kompostierung -> Zuschussantrag für Kompostierbehälter (PDF). Link: Landkreis-Regensburg

Hinweis: „QuerBeet“

Wir möchten auf die sehr informative Fernsehsendung „QuerBeet“ des Bay. Rundfunks im 3. Programm hinweisen, die immer am Montag, 19.00 Uhr, ausgestrahlt wird. Sie erhalten hier, in anschaulicher Form dargestellt, wertvolle Tipps zur Gartengestaltung und Pflege.

Sommerschnitt

Der Sommerschnitt von Obstgehölzen wird schon seit Jahren propagiert, aber so richtig scheint es, ist diese Alternative zum Winterschnitt noch nicht akzeptiert worden. Dabei hat der Sommerriss oder -schnitt durchaus einige Vorteile. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Sommerbehandlung zur Beruhigung desTriebnachwachstums beiträgt. Eine Möglichkeit ist der Sommerriss. Hier werden die krautigen einjährigen Triebe (noch nicht verholzt) einschließlich der schlafenden Augen herausgerissen. Ein Neuaustrieb in demselben Jahr wird somit unterbunden. Überbaute Kronenbereiche von Äpfel, Birnen, Zwetschge, Kirsche etc. können im Sommer mit Säge und Schere reguliert werden. Dadurch wir die Belichtung der übrigen Baumpartien verbessert. Es werden gleichzeitig überzählige Früchte entfernt, eine konsequente Ausdünnungsmaßnahme also.

Diese Arbeiten wurden aus der Tradition heraus immer in den Wintermonaten durchgeführt; Gärtner und Landwirte hatten da mehr Zeit. Probieren Sie den Sommerschnitt und Sie werden vom Erfolg überrascht sein.

Stauden

Sommermonate sind ideal, um Stauden zu teilen oder auch umzupflanzen. Astern, Fetthenne, Iris, Lilien, Margeriten, Phlox, Sonnenhut und Taglilien und andere mehrjährige Blütenstauden können durch Teilung vermehrt werden. Am besten ist es, dazu gesunde, kräftige Horste auszugraben und in gut bewurzelte Stücke zu teilen. Diese Teilstücke bekommen einen neuen Platz im Garten. Jetzt ist auch die beste Gelegenheit ein neues Staudenbeet anzulegen. Verblühte Stauden wie Rittersporn, Salbei, Mädchenauge usw. werden nach der Blüte zurück geschnitten. Eine zweite Blüte im Herbst ist hier meist gesichert, die dann zusammen mit Sonnenhut, Fetthenne, Herbstaustern & Co. stattfindet.

Feuerbrand

Obst- u. einige Wild- u. Ziergehölze sind akut gefährdet. Hauptüberträger ist das heimische Wildgehölz „Weißdorn“. Befallen werden auch Birnen, Quitten, Cotoneaster, Feuerdorn sowie Apfelbäume, Rotdorn, Eberesche, Felsenbirne, Mispel und Stranvaesie. Zur Bekämpfung dieser hoch infektiösen Krankheit sind neben den Kommunen und Gartenbesitzern auch die Behörden und Institutionen gefordert, die Grünflächen betreuen. Erforderlich ist bei Neuanpflanzungen auf hoch anfällige Wirtspflanzen wie Cotoneaster, Feuerdorn und vor allem Weißdorn zu verzichten. Auch die Entfernung von Weißdorn bei Schnitt- und Pflegemaßnahmen an Gehölzständen wird dringend empfohlen. Eine regelmäßige Kontrolle der Wirtspflanzen von Mitte Mai bis Mitte Oktober ist unbedingt erforderlich. Erkennungsmerkmale für den Befall sind plötzliches Welken u. Verdorren einzelner Triebe, Zweige, Äste oder Blütenteile. Ein möglicher Befall oder auch Verdachtsfälle sollten der Kommune, dem OGV oder den Kreisfachberatern in den Landratsämtern gemeldet werden. Stark befallenes Pflanzenmaterial (Bäume u. Sträucher) müssen gefällt und verbrannt werden. Leichter befallene Gehölze sind gut auszuschneiden (ca. 70 cm ins gesunde Holz zurückschneiden), das Schnittgut ist zu verbrennen. Befallenes Schnittgut darf ausnahmsweise im Freien verbrannt werden, allerdings nur unter der Voraussetzung , dass der Feuerbrand von der Kreisfachberatung – zu erreichen über das Landratsamt – bestätigt wurde. Eine vorherige telefonische Information der Polizei und Stadtverwaltung ist angebracht, um unnötige Probleme zu vermeiden.

Bei Rückfragen können Sie sich auch an die Fachberater (Frau Kerl oder Herrn Fleischmann) in unserem Verein wenden.

Aussaat in Kistchen am Fensterbrett

Hier geben wir Ihnen einige Tipps zur Aussaat in Kistchen am Fensterbrett:

Verwenden Sie bitte ausschließlich Aussaaterde. Sie sollte so feucht sein, dass sie sich zusammenballt, wenn man sie mit der Hand zusammendrückt. Nach dem Einfüllen werden die Ränder mit der Handkante gefestigt, um ein Nachsinken zu vermeiden. Je kleiner die Samenkörner sind, umso mehr muß die Oberfläche der Erde geglättet werden. Sehr feine Sämereien können mit scharfem Sand (gewaschener Flusssand) oder einer Messerspitze Schlämmkreide vermischt werden, um sie leichter dosieren zu können. Die Aussaat wird nun laut Packung (Dunkel- oder Lichtkeimer)entweder gar nicht oder mit einer dünnen Sandschicht überzogen. Auf diese Weise werden die Körner beim Keimvorgang nicht durch einen leicht veralgenden Erdüberzug behindert. Der Sand hat außerdem den Vorteil, dass er das Umfallen der sehr zarten Pflänzchen bis zu einem gewissen Grad hemmt oder gar verhindert. Eine alte Gärtnerregel sagt, dass die bedeckende Schicht ein- bis zweimal so hoch wie das Samenkorn sein soll. Mit einem flachen Brettchen wird nun leicht angedrückt, um die Verbindung von Samen und Erde herzustellen. Danach wird vorsichtig mit der Brause angegossen, um eine zusammenschwemmen zu vermeiden. Bringen Sie bitte zum Schluss noch ein Etikett mit Aussaatdatum und Pflanzennamen an. Die Keimwärme soll stets einige Grade höher liegen als die Temperatur, die die Pflanze während ihrer Kulturzeit benötigt. Unsere Fachberaterin, Renate Kerl, wünscht Ihnen viel Erfolg!

Keimsprossen – Vitaminbomben von der Fensterbank

Jeder kennt sie von der Frühlingsrolle aus dem Chinarestaurant. Nur wenige Tage alte Sprossen sind frisch, knackig, angenehm im Geschmack und leicht zu ziehen. Keimsprossen sind sehr gesund und kalorienarm. Sie enthalten Traubenzucker, viele Ballaststoffe und einen sehr hohen Vitamingehalt, u. a. die Vitamine A, B1, C, E und krebshemmende Stoffe in Brokkolikeimsprossen.
Das vor ca. 5000 Jahren in China entdeckte Verfahren, kann jeder auf der Fensterbank nachmachen. Zum Ankeimen genügen bereits wenige Tage, Zimmertemperaturen um 20° C sind optimal. Die Keimung kann im Licht oder im Dunkeln erfolgen. Sie benötigen einen naturbelassenen, hochkeimfähigen Samen aus dem Fachgeschäft, ein Keimgerät oder auch nur ein leeres Weckglas. Fertige Keimsprossen können im Kühlschrank etwa eine Woche aufbewahrt werden. Viel Erfolg!

Überwinterung von Kübelpflanzen

Für eine optimale Überwinterung der Kübelpflanzen ist Voraussetzung, diese im Herbst nicht zu früh ins Winterquartier zu bringen. Als Folgen müssten wir mit Krankheits- und Schädlingsbefall rechnen. Die Widerstandskraft wird erhöht, in dem man die Pflanzen möglichst lange an der frischen Luft ausreifen lässt. Auch sollte ab August nicht mehr gedüngt werden, um die lange Zeit im Winterquartier zu überbrücken. Empfindliche Exoten, wie z. B. Engelstrompeten, Roseneibisch, Bougainvillea, Wandlröschen, etc., sollten vor dem ersten Frost eingeräumt werden. Schönmalve, Gewürzrinde, Zitronenbaum, Passionsblume, Bleiwurz, etc., können Temperaturen von –5° C aushalten, während robuste Pflanzen wie Granatapfel, Lorbeer, Aukube, Olive, Bambus, Hanfpalme, etc. bis zu –12° C aushalten können.

Für die Überwinterung gilt folgende Faustregel: Je dunkler, um so kühler!

Im Winterquartier wachsen viele Pflanzen weiter. Das Verhältnis von Licht und Temperatur stimmt nicht, wenn die Triebe nur hellgrün und unnatürlich lang sind.Um das normale Wachstum nicht zu gefährden, kürzt man diese Triebe um ein Drittel ein. Die Blattansätze und Blätter sollten regelmäßig auf Schädlinge untersucht werden. Typische Winterschädlinge sind Schild- und Wollläuse und die Spinnmilbe. Diese treten meist bei zu trockener Luft auf, so dass in begrenztem Maße schon durch eine Luftbefeuchtung Abhilfe geschaffen werden kann. Es ist darauf zu achten, dass die Wurzelballen nur mäßig feucht sind. Vor dem Einräumen ist aus Platzgründen ein kräftiger Rückschnitt oft unumgänglich, dies führt dazu, dass die Pflanzen durch geringe Blattmasse Kraft sparen. Blüten, Knospen und Fruchtstände müssen ebenso wie beschädigte Zweige entfernt werden.

Die nachfolgende kleine Aufstellung soll Ihnen Aufschluss über die Winterquartiere geben:

Kühl und dunkel: Schmucklilie, Korallenstrauch, Bleiwurz, Grantapfel, etc.
Kühl und hell: Kamelie, Strauchmargarite, Lorbeer, Oleander, Veilchenstrauch, etc.
Temperiert und hell: Bougainvillea, Engelstrompeten, Wandelröschen, etc.
Warm und hell: Schönmalve, Roseneibisch, etc.

Wir hoffen, dass wir mit diesen Hinweisen für eine erfolgreiche Überwinterung Ihrer Kübelpflanzen beitragen können.