Archiv der Kategorie: Gartentipps

Hinweis: „QuerBeet“

Wir möchten auf die sehr informative Fernsehsendung „QuerBeet“ des Bay. Rundfunks im 3. Programm hinweisen, die immer am Montag, 19.00 Uhr, ausgestrahlt wird. Sie erhalten hier, in anschaulicher Form dargestellt, wertvolle Tipps zur Gartengestaltung und Pflege.

Sommerschnitt

Der Sommerschnitt von Obstgehölzen wird schon seit Jahren propagiert, aber so richtig scheint es, ist diese Alternative zum Winterschnitt noch nicht akzeptiert worden. Dabei hat der Sommerriss oder -schnitt durchaus einige Vorteile. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Sommerbehandlung zur Beruhigung desTriebnachwachstums beiträgt. Eine Möglichkeit ist der Sommerriss. Hier werden die krautigen einjährigen Triebe (noch nicht verholzt) einschließlich der schlafenden Augen herausgerissen. Ein Neuaustrieb in demselben Jahr wird somit unterbunden. Überbaute Kronenbereiche von Äpfel, Birnen, Zwetschge, Kirsche etc. können im Sommer mit Säge und Schere reguliert werden. Dadurch wir die Belichtung der übrigen Baumpartien verbessert. Es werden gleichzeitig überzählige Früchte entfernt, eine konsequente Ausdünnungsmaßnahme also.

Diese Arbeiten wurden aus der Tradition heraus immer in den Wintermonaten durchgeführt; Gärtner und Landwirte hatten da mehr Zeit. Probieren Sie den Sommerschnitt und Sie werden vom Erfolg überrascht sein.

Stauden

Sommermonate sind ideal, um Stauden zu teilen oder auch umzupflanzen. Astern, Fetthenne, Iris, Lilien, Margeriten, Phlox, Sonnenhut und Taglilien und andere mehrjährige Blütenstauden können durch Teilung vermehrt werden. Am besten ist es, dazu gesunde, kräftige Horste auszugraben und in gut bewurzelte Stücke zu teilen. Diese Teilstücke bekommen einen neuen Platz im Garten. Jetzt ist auch die beste Gelegenheit ein neues Staudenbeet anzulegen. Verblühte Stauden wie Rittersporn, Salbei, Mädchenauge usw. werden nach der Blüte zurück geschnitten. Eine zweite Blüte im Herbst ist hier meist gesichert, die dann zusammen mit Sonnenhut, Fetthenne, Herbstaustern & Co. stattfindet.

Feuerbrand

Obst- u. einige Wild- u. Ziergehölze sind akut gefährdet. Hauptüberträger ist das heimische Wildgehölz „Weißdorn“. Befallen werden auch Birnen, Quitten, Cotoneaster, Feuerdorn sowie Apfelbäume, Rotdorn, Eberesche, Felsenbirne, Mispel und Stranvaesie. Zur Bekämpfung dieser hoch infektiösen Krankheit sind neben den Kommunen und Gartenbesitzern auch die Behörden und Institutionen gefordert, die Grünflächen betreuen. Erforderlich ist bei Neuanpflanzungen auf hoch anfällige Wirtspflanzen wie Cotoneaster, Feuerdorn und vor allem Weißdorn zu verzichten. Auch die Entfernung von Weißdorn bei Schnitt- und Pflegemaßnahmen an Gehölzständen wird dringend empfohlen. Eine regelmäßige Kontrolle der Wirtspflanzen von Mitte Mai bis Mitte Oktober ist unbedingt erforderlich. Erkennungsmerkmale für den Befall sind plötzliches Welken u. Verdorren einzelner Triebe, Zweige, Äste oder Blütenteile. Ein möglicher Befall oder auch Verdachtsfälle sollten der Kommune, dem OGV oder den Kreisfachberatern in den Landratsämtern gemeldet werden. Stark befallenes Pflanzenmaterial (Bäume u. Sträucher) müssen gefällt und verbrannt werden. Leichter befallene Gehölze sind gut auszuschneiden (ca. 70 cm ins gesunde Holz zurückschneiden), das Schnittgut ist zu verbrennen. Befallenes Schnittgut darf ausnahmsweise im Freien verbrannt werden, allerdings nur unter der Voraussetzung , dass der Feuerbrand von der Kreisfachberatung – zu erreichen über das Landratsamt – bestätigt wurde. Eine vorherige telefonische Information der Polizei und Stadtverwaltung ist angebracht, um unnötige Probleme zu vermeiden.

Bei Rückfragen können Sie sich auch an die Fachberater (Frau Kerl oder Herrn Fleischmann) in unserem Verein wenden.

Aussaat in Kistchen am Fensterbrett

Hier geben wir Ihnen einige Tipps zur Aussaat in Kistchen am Fensterbrett:

Verwenden Sie bitte ausschließlich Aussaaterde. Sie sollte so feucht sein, dass sie sich zusammenballt, wenn man sie mit der Hand zusammendrückt. Nach dem Einfüllen werden die Ränder mit der Handkante gefestigt, um ein Nachsinken zu vermeiden. Je kleiner die Samenkörner sind, umso mehr muß die Oberfläche der Erde geglättet werden. Sehr feine Sämereien können mit scharfem Sand (gewaschener Flusssand) oder einer Messerspitze Schlämmkreide vermischt werden, um sie leichter dosieren zu können. Die Aussaat wird nun laut Packung (Dunkel- oder Lichtkeimer)entweder gar nicht oder mit einer dünnen Sandschicht überzogen. Auf diese Weise werden die Körner beim Keimvorgang nicht durch einen leicht veralgenden Erdüberzug behindert. Der Sand hat außerdem den Vorteil, dass er das Umfallen der sehr zarten Pflänzchen bis zu einem gewissen Grad hemmt oder gar verhindert. Eine alte Gärtnerregel sagt, dass die bedeckende Schicht ein- bis zweimal so hoch wie das Samenkorn sein soll. Mit einem flachen Brettchen wird nun leicht angedrückt, um die Verbindung von Samen und Erde herzustellen. Danach wird vorsichtig mit der Brause angegossen, um eine zusammenschwemmen zu vermeiden. Bringen Sie bitte zum Schluss noch ein Etikett mit Aussaatdatum und Pflanzennamen an. Die Keimwärme soll stets einige Grade höher liegen als die Temperatur, die die Pflanze während ihrer Kulturzeit benötigt. Unsere Fachberaterin, Renate Kerl, wünscht Ihnen viel Erfolg!

Keimsprossen – Vitaminbomben von der Fensterbank

Jeder kennt sie von der Frühlingsrolle aus dem Chinarestaurant. Nur wenige Tage alte Sprossen sind frisch, knackig, angenehm im Geschmack und leicht zu ziehen. Keimsprossen sind sehr gesund und kalorienarm. Sie enthalten Traubenzucker, viele Ballaststoffe und einen sehr hohen Vitamingehalt, u. a. die Vitamine A, B1, C, E und krebshemmende Stoffe in Brokkolikeimsprossen.
Das vor ca. 5000 Jahren in China entdeckte Verfahren, kann jeder auf der Fensterbank nachmachen. Zum Ankeimen genügen bereits wenige Tage, Zimmertemperaturen um 20° C sind optimal. Die Keimung kann im Licht oder im Dunkeln erfolgen. Sie benötigen einen naturbelassenen, hochkeimfähigen Samen aus dem Fachgeschäft, ein Keimgerät oder auch nur ein leeres Weckglas. Fertige Keimsprossen können im Kühlschrank etwa eine Woche aufbewahrt werden. Viel Erfolg!

Überwinterung von Kübelpflanzen

Für eine optimale Überwinterung der Kübelpflanzen ist Voraussetzung, diese im Herbst nicht zu früh ins Winterquartier zu bringen. Als Folgen müssten wir mit Krankheits- und Schädlingsbefall rechnen. Die Widerstandskraft wird erhöht, in dem man die Pflanzen möglichst lange an der frischen Luft ausreifen lässt. Auch sollte ab August nicht mehr gedüngt werden, um die lange Zeit im Winterquartier zu überbrücken. Empfindliche Exoten, wie z. B. Engelstrompeten, Roseneibisch, Bougainvillea, Wandlröschen, etc., sollten vor dem ersten Frost eingeräumt werden. Schönmalve, Gewürzrinde, Zitronenbaum, Passionsblume, Bleiwurz, etc., können Temperaturen von –5° C aushalten, während robuste Pflanzen wie Granatapfel, Lorbeer, Aukube, Olive, Bambus, Hanfpalme, etc. bis zu –12° C aushalten können.

Für die Überwinterung gilt folgende Faustregel: Je dunkler, um so kühler!

Im Winterquartier wachsen viele Pflanzen weiter. Das Verhältnis von Licht und Temperatur stimmt nicht, wenn die Triebe nur hellgrün und unnatürlich lang sind.Um das normale Wachstum nicht zu gefährden, kürzt man diese Triebe um ein Drittel ein. Die Blattansätze und Blätter sollten regelmäßig auf Schädlinge untersucht werden. Typische Winterschädlinge sind Schild- und Wollläuse und die Spinnmilbe. Diese treten meist bei zu trockener Luft auf, so dass in begrenztem Maße schon durch eine Luftbefeuchtung Abhilfe geschaffen werden kann. Es ist darauf zu achten, dass die Wurzelballen nur mäßig feucht sind. Vor dem Einräumen ist aus Platzgründen ein kräftiger Rückschnitt oft unumgänglich, dies führt dazu, dass die Pflanzen durch geringe Blattmasse Kraft sparen. Blüten, Knospen und Fruchtstände müssen ebenso wie beschädigte Zweige entfernt werden.

Die nachfolgende kleine Aufstellung soll Ihnen Aufschluss über die Winterquartiere geben:

Kühl und dunkel: Schmucklilie, Korallenstrauch, Bleiwurz, Grantapfel, etc.
Kühl und hell: Kamelie, Strauchmargarite, Lorbeer, Oleander, Veilchenstrauch, etc.
Temperiert und hell: Bougainvillea, Engelstrompeten, Wandelröschen, etc.
Warm und hell: Schönmalve, Roseneibisch, etc.

Wir hoffen, dass wir mit diesen Hinweisen für eine erfolgreiche Überwinterung Ihrer Kübelpflanzen beitragen können.

Hinweis zum Tierschutz

Jedes Jahr im Herbst ist wieder die Zeit, dass die Igel ihr Winterquartier suchen. Überhängende Stauden, wie z. B. Taglilien-Arten oder Stauden mit sehr dichtem Blattwerk dienen dem Igel als Schutz. Gehen Sie besonders vorsichtig mit Rasenkantenschneider bzw. Freischneider um, wenn Sie im Herbst entlang von Staudenflächen oder angesammelten Laubhügeln Arbeiten verrichten. Bei solchen Arbeiten werden oftmals Tiere verletzt oder gar getötet. Reisig- und Laubhaufen, die sich angesammelt haben, sollte man unter gar keinen Umständen verbrennen, da sich hier Igel zur Überwinterung eingenistet haben könnten. Der Igel ist ein besonders geschütztes Tier, so dass wir ihm als Garten- und Naturfreund in unseren Gärten Zuflucht und Unterschlupf gewähren sollten. Wenn Sie hierzu Fragen haben sollten, können Sie sich auch an Herrn Zimmermann in 93092 Sarching, Tel. 09403/514, wenden.

Düngung im Hausgarten – Eine Studie der Hochschule Weihenstephan

Die Hochschule Weihenstephan untersuchte wie es um die Böden unserer Hausgärten bestellt ist. Über 1.000 Gärten von Kleingärtnern wurden geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die Böden mit Phosphat hoch und mit Kali in der Regel recht hoch versorgt sind. Die Gründe dafür liegen in der Verwendung von hauseigenem Kompost, der viel Phosphat, Kali und Stickstoff enthält. Zu der Anreicherung im Boden kommt es, da meist zu viel des Guten getan wird. In der Praxis wird oft mehr als die empfohlenen 3 l/m² aufgebracht. Bei Kali gibt es wenig Probleme, da dieses ausgewaschen und für das Grundwasser unbedenklich ist. Phosphat hingegen gelangt über die Winderosion ins Oberflächenwasser. Bei erhöhtem Phosphateintrag führt dies zu Algenbewuchs und zur Belastung unserer Gewässer. Außerdem sollte man bedanken, dass Phosphat essentiell für den Pflanzenwuchs ist, aber die nutzbaren Phosphatvorräte endlich sind und somit einen verantwortungsvollen Umgang bedingen. Durch die meist hohe Kompostdüngung haben viele Böden in den Kleingärten einen so hohen Humusanteil, das der Fachmann hier schon nicht mehr von einem Boden, sondern von einem Substrat spricht. Ein großes Problem stellt der hohe Stickstoffgehalt der Böden dar. Stickstoff den die Pflanzen bei ihrem Wachstum nicht aufnehmen, wird ausgewaschen und gelangt ins Grundwasser. Übermäßige Stickstoffversorgung führt zwar oft zu größeren Salat- oder Blumenkohlköpfen, allerdings ist damit auch eine Qualitätsbeeinträchtigung verbunden. Nur eine bedarfgerechte Düngung führt zu einem qualitativ hochwertigen Produkt. Im Zweifel sollte man der Umwelt zuliebe auf eine Ertragssteigerung verzichten. Ziel muß die Optimierung, nicht aber die Maximierung der Ernte sein.

Wie kommt man nun zu einer fachgerechten Düngung? Empfohlen wird, alle 5 Jahre eine Bodenprobe durchzuführen. Beim Kauf einer Packung zur Durchführung von Bodenproben (erhältlich z.B. bei Gärtnereien oder Fachsortimentern) wird genau beschrieben wie diese durchgeführt werden müssen. Um dem Laien die Möglichkeit zu geben die Ergebnisse der Bodenproben in praxisnahe Umsetzung zu überführen, hat die Hochschule Weihenstephan ein Programm entwickelt, die richtige Düngung zu ermitteln. Das Programm kann kostenlos im Internet unter www.gartenbausoftware.de/dig-duengung-im-garten.html heruntergeladen werden. Der Stickstoffgehalt des Bodens läßt sich mit Teststäbchen, die im Aquarienfachhandel erhältlich sind, selbst bestimmen. Es wird empfohlen, dies immer wieder durchzuführen.